Die Ferse im Fokus

Oft unterschätzt und doch so wichtig: Was Sie für Ihre Ferse tun können.
Unsere Ferse leistet tagtäglich so einiges. Wie wichtig sie ist, fürs Stehen, Gehen und Laufen, merken wir aber meist erst, wenn nicht alles rund läuft. Erfahren Sie in dieser Patienteninformation* mehr über häufige Krankheitsbilder der Ferse wie Achillodynie und Fersensporn. Lernen Sie deren Behandlung kennen und was Sie selbst tun können, um Ihre Ferse gesund zu halten. Alle Informationen haben wir sorgfältig gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Online Physiotherapie für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und gute Besserung!

 

Der griechische Halbgott Achill war nur an der Ferse verwundbar – daher der Name Achillessehne.

5 Fakten zur Ferse

Die Ferse – Stoßdämpfer und Stabilisator zugleich

 

  1. Gebildet wird die Ferse aus dem Fersenbein sowie dem umliegenden Fettgewebe. Im Zusammenspiel mit dem Vorfuß macht sie den aufrechten Gang möglich.
  2. Auch Calcaneus genannt, verleiht das Fersenbein dem Fuß Stabilität und leitet von oben kommende Druckkräfte an den Boden ab. Zudem bildet es den Ansatzpunkt für viele Sehnen und Bänder.
  3. Die stärkste Sehne unseres Körpers, die Achillessehne, setzt am Fersenbein an und geht in die Wadenmuskulatur über. Sie überträgt die Kraft des Wadenmuskels auf den Fuß und ermöglicht z.B. das Laufen auf den Zehenspitzen.
  4. Vom Fersenbein zu den Zehen verläuft die Plantarfaszie. Sie gibt der gesamten Fußsohle Halt und Stabilität.
  5. Bei der Plantarfaszie handelt es sich um eine Sehnenplatte. Sie besteht aus bindegewebsähnlichem Material und fächert sich in fünf Stränge auf.

In der Regel sind es Sportler, die über Achillessehnenprobleme klagen. Vor allem Lauf- und Sprungbewegungen sowie schnelle Richtungswechsel belasten die Achillessehne stark. Daher heißt es insbesondere für Handball-, Fußball- oder Tennis-Spieler aufpassen und vorbeugen …

Achillodynie / Achillessehnenriss

Wenn die Achillessehne schmerzt.

 

Mit dem Oberbegriff Achillodynie werden Schmerzsyndrome an der Achillessehne beschrieben. Diese können von Mikroverletzungen über Reizungen bis hin zu Entzündungen reichen.

 

Eine Achillodynie entsteht in der Regel durch eine lang anhaltende Fehl- oder Überbelastung. Ist beispielsweise die Wadenmuskulatur dauerhaft verspannt und dadurch verkürzt, wird mehr Zug auf die Achillessehne ausgeübt: Die Sehne wird gereizt und verdickt sich. Schwellungen, (Druck-)Schmerz und Rötungen können die Folge sein.

 

Ein Achillessehnenriss geschieht meist bei einer schnellen, ruckartigen Bewegung, wie einem Antritt oder einem Sprung. Oft ist dabei dann auch ein deutliches Peitschen zu hören. Als stärkste Sehne im Körper reißt die Achillessehne jedoch selten völlig überraschend: In den meisten Fällen bestand zuvor bereits eine Schädigung oder Entzündung der Sehne.

Ursachen
  • Über- und Fehlbelastung durch unzureichenden Trainingszustand
  • Fußfehlstellungen, vorausgegangene Sehnen- oder Bandverletzungen
  • Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Gicht oder Diabetes
  • bestimmte Medikamente, z.B. Kortikoide
  • abgelaufenes Schuhwerk
  • Übergewicht

 

Symptome
  • Druckempfindlichkeit der betroffenen Muskulatur und Sehne
  • Belastungsschmerz, im späteren Verlauf auch Ruheschmerz
  • Schwellungen, Rötungen, Überwärmung der Haut
  • spürbare Delle oberhalb der Ferse & Funktionsverlust der Wadenmuskulatur (Achillessehnenriss)

Behandlung

Entlastet die Achillessehne

 

Die Dynamics Plus Achillesbandage massiert und entlastet die Achillessehne und fördert den Abbau von Schwellungen.

Ruhigstellung nach Operationen

 

Durch seine regulierbaren Luftkammern bettet der Dynamics Air Walker Fuß und Sprunggelenk passgenau ein und sorgt für eine optimale Ruhigstellung.

So früh wie möglich für Entlastung sorgen.

 

Vorbeugung
Achillodynie und Achillessehnenriss entstehen meist durch Überlastung. Daher können Sie durch gezielte Vorbeugung, Dehn- und Kraftübungen und entlastende Hilfsmittel ihrer Entstehung entgegenwirken. (s. S. 18–25)

 

Nicht operative Behandlung
Bei einem Achillessehnenriss kommt eine konservative Behandlung nur in Frage, wenn die Sehnenenden nah beieinander liegen. Da die Achillessehne dabei jedoch oft schlechter verheilt und ein erhöhtes Risiko für eine erneute Ruptur besteht, wird vor allem bei jungen und sportlich aktiven Betroffenen häufig eine Operation vorgezogen.

 

Wird eine Achillodynie dagegen frühzeitig behandelt, kann eine OP meist vermieden werden. Neben Physiotherapie kommen entlastende Bandagen und Fersenkissen zum Einsatz. Entscheidend ist, die Ursache zu erkennen und zu behandeln:

Bei Instabilitäten
Reizungen der Achillessehne können auch durch Instabilitäten in Folge von Bänderverletzungen oder Fußdeformitäten entstehen. Daher sollte die Ursache der Beschwerden immer ärztlich abgeklärt werden.

 

Bei Überlastung
In der Regel entsteht eine Achillodynie jedoch durch eine anhaltende Über- oder Fehlbelastung. Dann gilt es, für Entlastung zu sorgen. Neben einer Sportpause und entzündungshemmenden Medikamenten können auch Ultraschall und Stoßwellentherapie zum Einsatz kommen. Gegen die Schmerzen kann das betroffene Areal gekühlt werden.

 

Medizinische Hilfsmittel wie Fersenkissen oder Bandagen entlasten die betroffene Struktur von außen und verleihen Stabilität. Physiotherapeutische Dehn- und Kraftübungen komplettieren die konservativen Behandlungsmöglichkeiten einer Achillodynie.

Operation
Operiert wird eine Achillodynie nur, wenn Instabilitäten ausgeschlossen sind und nach min. 3–6 Monaten intensiver Behandlung keine Besserung eintritt. Dann wird entweder
das entzündete Gewebe entfernt oder die Sehnenhaut gespalten, um die Achillessehne zu entlasten.

 

Handelt es sich um einen Achillessehnenriss, werden die zerrissenen Sehnenenden genäht oder verklebt. Bei starker Ausfaserung kann die Achillessehne mit einer Sehnenplastik verstärkt werden.

 

Nach einer Operation wird der Fuß zunächst zwischen 4–8 Wochen ruhiggestellt. Dazu wird in der Regel eine Unterschenkel-Fuß-Orthese verwendet. Diese ermöglichen eine Lagerung in Spitzfußstellung und einen schrittweisen Belastungsaufbau. Anschließend sollten die Strukturen durch physiotherapeutische Übungen mobilisiert und gekräftigt werden. Nach ca. 4 Monaten kann wieder mit einem leichten Lauftraining begonnen werden.

Schmerzhaft wie ein Stachel bohrt er sich in den Fuß – der Fersensporn. Ob beim Sport oder im Alltag, mit Fersensporn können bereits kurze Strecken zur Belastung werden. Was Sie dann tun können, erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Ursachen und Symptome

Wenn Kalkablagerungen die Sehnen reizen.

 

Bei einem Fersensporn handelt es sich um einen dornigen knöchernen Fortsatz des Fersenbeins. Er entsteht, wenn der Körper als Reaktion auf eine Überlastung Kalk an den Sehnenansätzen ablagert. Dies soll den betroffenen Strukturen Stabilität verleihen, kann aber auch zu Entzündungen führen.

 

Ein Fersensporn entsteht meist unter der Fußsohle, am Ansatz der Plantarfaszie (plantarer oder unterer Fersensporn). Er kann mit einer Entzündung der Sehnenplatte, einer Plantarfasziitis, einhergehen oder diese auslösen.

 

In seltenen Fällen kann ein Fersensporn auch am Ansatz der Achillessehne entstehen (cranialer oder oberer Fersensporn). Abzugrenzen ist dieser von der sogenannten Haglund Ferse. Dabei handelt es um eine eher breitflächige knöcherne Vorwölbung des Fersenbeins. Bei einer Haglund Ferse ist meist nicht nur der Ansatz der Achillessehne, sondern der gesamte Bereich des Fersenbeins entzündet.

Ursachen
  • Fußdeformitäten wie Senkspreizfuß, Knickfuß
  • Fehl- & Überbelastung
  • Übergewicht

 

Symptome
  • Schmerzen im Bereich der Fußsohle (plantarer Fersensporn)
  • Schmerzen oberhalb des Fersenbeins (cranialer Fersensporn)
  • Druckschmerz
  • Schwellungen, Rötungen

Behandlung

Es gilt, die gereizten Strukturen zu entspannen.

 

Vorbeugung
Ein Fersensporn entsteht durch Überlastung. Daher spielt die Stärkung der Fußmuskulatur und des Sehnen-Band-Apparates eine wichtige Rolle. Regelmäßiges und gezieltes Training ist hier der Schlüssel. Übungen sowie weitere Alltags-Tipps zur Vorbeugung finden Sie auf den folgenden Seiten.

 

Nicht operative Behandlung
Oberstes Ziel ist es, die Spannung von der Plantarfaszie und der Achillessehne zu nehmen. Dazu sollte der betroffene Fuß vorübergehend so gut es geht geschont werden. Auf intensiven Sport und lange Wanderungen sollte verzichtet werden.

Um die Sehnen zusätzlich zu entlasten, bieten sich Fersenkissen an, die für einige Wochen in geschlossenen Schuhen getragen werden. Sie verringern den Druck auf die Ferse, sodass die Entzündung abklingen kann. Langfristig werden häufig Einlagen verordnet, die den Fuß gezielt unterstützen.

 

In der Akutphase der Entzündung können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente oder Salben gegen die Schmerzen helfen. Auch Stoßwellen- und Ultraschalltherapie können dazu beitragen, Schmerzen zu mindern.

Ergänzend wird unter Umständen eine Physiotherapie verordnet. Hierbei sollen Übungen erlernt werden, mit denen die Muskeln und Sehnen im Fuß gezielt gedehnt und gekräftigt werden.

 

Operation
Operiert wird ein Fersensporn nur äußerst selten und nur, nachdem andere Maßnahmen ausgeschöpft sind. Dann wird in der Regel ein Teil der Plantarfaszie abgetrennt, um die Spannung auf den Sehnen zu reduzieren. Dadurch kann jedoch ein Senkfuß entstehen, weshalb eine Operation bei Fersensporn eine absolute Ausnahme darstellt.

Punktgenaue Entlastung

 


Der besonders weiche Space Spot der Dynamics Fersenkissen entlastet punktgenau das Schmerzzentrum und unterstützt die Heilung.

Was Sie selbst für Ihre Ferse tun können, erfahren Sie auf den nächsten Seiten:

 

  1. Vorbeugung im Alltag
  2. Zusätzliche Entlastung
  3. Entspannung der Sehnen
  4. Lockerung der Faszien
  5. Kräftigung der Muskulatur
  6. Faszientraining
  7. Dehnung der Muskulatur

1 Vorbeugung im Alltag

Schon mit ein paar wenigen und einfachen Maßnahmen können Sie Ihre Ferse schützen:

 

Wählen Sie die richtigen Schuhe
Jeder Fuß ist anders. Wer viel läuft, sollte daher Schuhe tragen, die möglichst individuell auf die anatomischen Gegebenheiten eingehen. Lassen Sie sich in einem Fachgeschäft beraten und wählen Sie Schuhe mit guten Dämpf- und Stabilisierungseigenschaften.

 

Wärmen Sie sich gut auf
Eine verkürzte oder verhärtete Muskulatur führt zu mehr Spannung auf den Sehnen. Daher sollten Sie Ihre Muskeln vor und nach dem Sport gut dehnen. Einige Übungen zur Lockerung der Muskulatur finden Sie auf den folgenden Seiten.

Achten Sie auf Ihre Lauftechnik
Auch hier gibt es keine Paradelösung für alle Läufer. Häufig wird jedoch der sogenannte Mittelfußlauf empfohlen. Statt mit der Ferse oder nur mit den Ballen aufzusetzen, setzt der Fuß flach und möglichst weich auf und rollt nach vorne ab. Kleine Schritte helfen ebenfalls, Stoßbelastungen zu minimieren.

 

Lassen Sie es langsam angehen
Fersenprobleme sind Überlastungsprobleme. Versuchen Sie daher, langsam und gemäßigt mit dem Training zu beginnen und die Belastung schrittweise zu steigern. Bereiten Sie sich auf außerordentliche Belastungen wie einen Wettkampf regelmäßig und gezielt vor.

2 Zusätzliche Entlastung

Stoßdämpfer für die Ferse

 


Das zähflüssige, elastische Material der Dynamics Fersenkissen reduziert Stoßbelastungen für Sprung-, Knie- und Hüftgelenke sowie für die Lendenwirbelsäule.

Stabilisiert durch Kompression

 


Die Dynamics Plus Achillesbandage sorgt nicht nur für eine Entlastung der Achillessehne, sondern aktiviert durch ihre Kompression auch die muskuläre Sicherung des Sprunggelenks.

Medizinische Hilfsmittel wie Fersenkissen und Bandagen können Ihre Ferse zusätzlich entlasten.

 

Fersenkissen reduzieren den Druck auf die Ferse und sorgen so für Entlastung. Sie wirken als ein zusätzlicher Stoßdämpfer für die Kräfte, die beim Auftreten entstehen. Durch die leichte Erhöhung der Ferse nehmen Fersenkissen zudem Spannung von der Achillessehne, die Sehne kann abheilen und sich regenerieren.

 

Achillesbandagen dagegen wirken durch ihre Kompression. Sie stabilisieren das Sprunggelenk und massieren die verletzte Region. Dies kann für eine bessere Durchblutung und einen schnelleren Abbau von Schwellungen sorgen. Eingearbeitete Silikonpolster (Pelotten) sorgen für eine optimale Druckverteilung, sodass die Achillessehne entlastet wird.

3 Entspannung der Sehnen

Physiotherapeutische Techniken können helfen, die Sehnen zu regenerieren.

 

Spannungen der Sehnen können gelockert werden durch:

  • Tape-Anlage
  • Querfriktion
  • Osteopressur
  • Ultraschall
  • Impulsvakuummassage
  • Stoßwelle
  • Training mit Biofeedback zur aktiven Senkung der Muskelspannung
  • etc.

4 Lockerung der Faszien

Auch verklebte Faszien können Beschwerden hervorrufen.

 

Bei Fersenschmerzen sollten Sie sich insbesondere auf die Faszien in den Waden und den Fußsohlen konzentrieren.

 

Wiederholungen:
3 × in der Woche mindestens 5 Min.

  1. Ein Bein anstellen, das andere ausstrecken. Die Faszienrolle unter die Wade legen und das Gesäß leicht anheben. Langsam das Bein vor und zurück bewegen und die Wade ausrollen. Dabei den Druck je nach Belieben dosieren.
  2. Faszienball auf den Boden legen und Fuß darauf stellen. Mit den Händen auf dem Knie abstützen, um den Druck auf den Ball zu regulieren. Körper langsam vor und zurück bewegen und Fußsohle ausrollen.

5 Kräftigung der Muskulatur

Eine starke Wadenmuskulatur kann helfen, Überlastungen der Ferse vorzubeugen.

 

Wiederholungen:
3 Sätze à 10–15 Wiederholungen

 

So auf eine Treppenstufe stellen, dass die Fersen frei schweben, dabei am Geländer festhalten. Auf die Zehenspitzen gehen und dann langsam die Fersen absinken lassen. Nachdem der tiefste Punkt erreicht ist, wieder auf die Zehenspitzen gehen und Bewegung wiederholen. Wichtig ist dabei das langsame Absinken, beim Hochdrücken auf die Zehenspitzen kann das Geländer zur Hilfe genommen werden.

6 Faszientraining

Auch Ihre Faszien können Sie trainieren, um die Elastizität der Strukturen zu erhalten.

 

Wiederholungen:
2–3 Sätze à 10 Sprünge

 

  1. Unterarme auf einem Tisch ablegen, Füße hüftbreit aufstellen.
  2. Senkrecht nach oben springen, das Gesäß geht gerade Richtung Decke. Dabei darauf achten, dass die Füße nahe am Tisch bleiben und nicht nach hinten ausschlagen.
  3. Sanft landen und die Bewegung abfedern. Evtl. kleinen Zwischenhopser machen. Insgesamt 10-12 Sprünge pro Satz durchführen.

7 Dehnung der Muskulatur

Zum Abschluss Ihres Fersentrainings sollten Sie Ihre Fuß- und Wadenmuskeln dehnen.

 

Dies kann helfen, Ihre Muskeln vor Verspannungen zu schützen.

 

Wiederholungen:
3 Sätze à 45 Sekunden

 

In Schrittstellung vor eine Wand stellen. Das hintere Bein durchstrecken und soweit nach hinten stellen, dass eine gute Dehnung spürbar ist, die Ferse jedoch noch Bodenkontakt hat. Die Fußspitzen zeigen zur Wand, das Körpergewicht ist auf das vordere Standbein verlagert. Position 30 Sek. halten.

 

Danach für 15 Sek. die Zehen anspannen und „in den Boden“ krallen. Die gesamte Übung (30 Sek. Wade + 15 Sek. Zehen) 3x wiederholen.